Bereits seit dem 1. Jahrhundert nach Christus wird im Südwesten Deutschlands am Rhein und an der Mosel Wein angebaut. Römische Legionäre, zu deren Grundversorgung Wein gehörte, haben uns die Reben gebracht. Eine Kultur, die in den Wirren der Völkerwanderung beinahe in Vergessenheit geriet. Im 6. und 7. Jahrhundert, zur Zeit der Frankenherrschaft in unserer Region, entdeckten Klöster und der Adel den Weinbau wieder und pflegten ihn liebevoll. Damals war es auch Brauch, dass wohlhabende Bürger Klöstern einen oder mehrere Weinberge vermachten. Dieser Sitte verdankt Bodenheim seine "Geburtsurkunde" aus dem Jahre 754, als der Bodenheimer Bürger Rantulf dem Kloster in Fulda einen Weinberg in unserer Gemarkung überschrieb.
Bodenheim zählt nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den größten Weinbaugemeinden Rheinhessens. Die gesamte Rebfläche ist 520 ha groß, die sich in die Weinlagen Kapelle, Kreuzberg, Silberberg, Hoch, Leidhecke, Westrum, Heitersbrünnchen, Ebersberg, Burgweg, Mönchspfad und Reichsritterstift aufgliedert, wobei die Lage Reichsritterstift ausschließlich Eigentum der Staatl. Weinbau-Domäne ist.