Dieser wohl größte Bodenheimer Gutshof war bis zu den Umbrüchen nach der französischen Revolution im Besitz adeliger Familien. Das Patriziergeschlecht derer von Sörgenloch, genannt Gensfleisch, waren wohl die ersten Besitzer. Nach dem Erlöschen des Geschlechtes fiel das Gut erbschaftlich an die Freiherren von Molsberg.
1677 erwarb es dann Anselm Freiherr von Breidenbach-Bürresheim (ehemals Domherr von Mainz) für 16 000 Gulden. Das Gut umfasste 260 Morgen an Gütern und das 1774 neu erbaute Gutshaus. Die Geschichte besagt, dass dem Freiherren 1697 die Benutzung der gemeindeeigenen Schmiede, des Backhauses und der Weed (=Viehtränke) verboten wurde, da er keine Steuern entrichten wollte. Anfangs des 19. Jahrhunderts gelangte das Gut an den ehemaligen Bodenheimer Bürgermeister Dr. Franz Karl Kirchgesser.
Durch Erbschaft kam Caspar Josef Dolles zu diesem Gutshof, wo er lange Zeit in Familienbesitz blieb. Neben dem Wohnhaus und Resten eines Parkes ("Dollespark") erhielt sich noch in dem Wirtschaftsgebäude der zweigeschossige "Dolleskeller" mit Säulen und Kreuzgewölben. Das 1978 gegründete Heimatmuseum zeigt, neben erd- und ortsgeschichtlichen Exponaten, wechselnde Ausstellungen mit breiten Themenbereichen.