Die Landschaft, durch die unser Wanderweg führt, hat sich im Laufe der Zeit immer wieder tiefgreifend verändert. Vor 30 Millionen Jahren lag das Mainzer Becken und somit auch Bodenheim unterhalb des Meeresspiegels. Meeresbewohner wie Haie, Rochen, ein Verwandter des Thunfischs, Muscheln und Würmer tummelten sich im Wasser. Im Mainzer Becken lagerten sich über einen langen Zeitraum Sedimente ab, in denen viele Fossilien zu finden sind. Deshalb ist die Tier- und Pflanzenwelt aus dieser Zeit recht gut rekonstruierbar. Bei Alzey wurde beispielsweise ein Haifischzahn von beeindruckender Größe gefunden.
Es herrschte ein tropisches Klima. Das Meer war wechselweise mit dem heutigen Nordmeer und dem Meer im Mittelmeerraum verbunden. Es gab sandige Buchten, Palmen, im Wasser lebten Krokodile und Meeresschildkröten. An Land gab es Flamingos, Tapire, Pelikane, Affen und riesige Elefanten mit einer Schulterhöhe bis zu 5 Metern. Ein Stoßzahn des sog. „Hauerelefanten“ wurde im 19. Jahrhundert bei Eppelsheim gefunden.
Im Untermiozän (Beginn vor ca. 23 Millionen Jahren, Ende vor ca. 5 Millionen Jahren) zog sich das Meer dauerhaft zurück. Ablagerungen und Sedimente gab es danach nur noch in den Flusstälern. Das Gebiet erfuhr eine leichte Hebung. Der Boden verwitterte und verkarstete und wurde teilweise abgetragen.