Vom Mittelalter an gehörte Bodenheim dem St. Albansstift zu Mainz. Das Stift war mächtig und reich. Deshalb wollte der Propst Melchior Pfinzing eigene Münzen prägen lassen. Aber das Münzrecht besaßen nur Fürsten und Städte, denen es der Kaiser verliehen hatte. Der Propst von St. Alban trug seinen Wunsch dem Kaiser Maximilian vor, der jedoch kein Verständnis für diese Anmaßung hatte. So antwortete er mit Spott: "Münzen will Er prägen? Einen alten Esel soll Er münzen!"
Melchior Pfinzing nahm den Kaiser beim Wort und ließ Albansgulden mit einem Eselbild prägen. Diese legte er Maximilian vor und bat, ihm nun das Münzrecht auch noch schriftlich auszustellen. Der Kaiser sah sich von dem schlauen Propst überlistet und befahl, die verlangte Urkunde auszustellen. Der Esel wurde zum Wahrzeichen des St. Albansstiftes und Bodenheim übernahm ihn von seinen Ortsherren als Wappentier.
Das Bodenheimer Wappen wird so beschrieben: Über einem schwarzen Schildfuß auf blau ein silberner Esel vor einer roten Krippe, daneben eine rote doppelhenkelige Vase, aus der ein grüner Zweig wächst.